Spiritueller Impuls in der Fastenzeit: ...Jesus blieb vierzig Tag in der Wüste

Unser Impuls am 20.03. kommt von Klaus Mühlberger, Team Spiritualität der Erlösung

Leise Instrumental-Musik zum Ankommen: (nach eigener Wahl)

Lesung aus dem heiligen Evangelium nach Markus:
Und es geschah in jenen Tagen, da kam Jesus von Nazareth in Galiläa und ließ sich von Johannes im Jordan taufen. Und sogleich, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel aufriss und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich  Wohlgefallen gefunden. Und sogleich trieb der Geist Jesus in die Wüste. Jesus blieb vierzig Tag in der Wüste und wurde vom Satan in Versuchung geführt.

Wir sind in der dritten Fastenwoche angekommen.
Welche Vorsätze habe ich für mich in dieser Fastenzeit gefasst?

kurze Stille

Bin ich meinen Vorsätzen treu geblieben, oder hat der Alltag mich von meinen Vorsätzen abrücken lassen?

kurze Stille

Worauf wollte ich evtl. verzichten? Sieben Wochen ohne Süßigkeiten oder Alkohol oder soziale Medien?

kurze Stille

Beim Verzichten geht es in erster Linie um mich selbst, um mein persönliches Wohlergehen. Es geht um die Frage, ob es mir gelingt innerlich unabhängiger zu werden, meinem ICH näher zu kommen. Es geht darum, das eigene Leben wieder neu zu orientieren, sich bewusst zu werden, was es heißt, Christ zu sein. Denn: Jeder von uns hat eine Mission, eine Sendung, einen Auftrag. Die Fastenzeit ist somit eine Zeit in der ich überlegen kann, ob ich meiner Lebenssendung treu bin und wie ich die Kraft finde, den Weg zu gehen, der wirklich mein Weg ist, den nur ich gehen kann.

Das Evangelium erzählt von der Fastenzeit, die Jesus in der Wüste verbringt. Die 40 Tage sind für ihn ein Nachdenken, Ringen und Beten. Er fragt sich:  Was ist meine Sendung? Wie kann ich den Auftrag Gottes an mich verstehen? Was soll ich tun? Was soll ich den Menschen verkünden? Wie soll ich leben? Diese Fragen und die Versuchungen falscher Antworten begleiten Jesus durch die Tage in der Wüste.

In seinem Ringen und Beten kristallisiert sich eine Entscheidung klar heraus. Das Geheimnis Gottes den Menschen erfahrbar zu machen. Den Himmel für uns zu öffnen, damit die Wirklichkeit der Liebe Gottes uns zugänglich wird.

Es ist die Entscheidung, auf keinen Fall den Weg der Macht und der Herrschaft über andere Menschen zu gehen, sondern im Zeichen der Machtlosigkeit, ja der Ohnmacht, die am Ende am Kreuz sichtbar wird, deutlich zu machen, wer Gott für uns Menschen ist. 

Musik: leise - Zeit für Besinnung

In der Österlichen Bußzeit sind wird eingeladen, mit Jesus gemeinsam diesen Weg zu gehen und unseren Blick frei zu machen für unsere Sendung, für unseren Auftrag in dieser Zeit. Aber auch einen Blick zu haben, was uns hindert dieser Sendung gerecht zu werden.

kurze Stille

Lasst uns beten:
Mein Gott. Immerfort empfange ich mich aus deiner Hand. Das ist meine Wahrheit und meine Freude. Immerfort blickt mich dein Auge an, und ich lebe aus deinem Blick, du mein Schöpfer und Heil. Lehre mich in der Stille deiner Gegenwart das Geheimnis zu verstehen, dass ich bin. Und dass ich bin durch dich und vor dir und für dich.
Romano Guardini

Auf dem Weg durch die Österliche Bußzeit bitten wir um Segen Gottes.

Segen:
Gott, segne uns, wenn wir deine Nähe vermissen.
Segne uns, damit wir uns nach dir sehnen.
Segne uns, wenn wir zu dir beten und um dich ringen,
bis wir erfahren, wie nahe du uns immer bist.

So segne uns der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

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